Unter missing link versteht man allgemein in der Biologie die noch unerforschte Zwischenstufe zwischen Menschen und Affen oder umgekehrt. Ich habe vom missing link durch meine sehr übergewichtige und sehr schlichte Lehrerin Dagmar Haseloff erfahren, die jedes Semester die selben Klausuren schreiben ließ wie im Semester davor. Ich persönlich glaube nicht, daß der Mensch sich jemals genetisch vom Affen getrennt hat. Daran ist Frau Haseloff nicht unschuldig. In Frieden ruhe ihr Affe.
Heute aber versteht man unter "link" etwas ganz Spezielles, auch die Affen unter uns wollen alles mit allem verlinken. Ich habe kürzlich eine Ausstellung besucht, die mir sehr gefallen hat und wollte für die Galerie für Kulturkommunikation (2 Millionen Besucher pro Jahr) einen link auf die Broschüre zur Ausstellung setzen. Ich habe freundlich und urheberrechtlich korrekt um die Genehmigung ersucht. Die Kuratorin antwortete nach drei Tagen, sie müsse dies mit der Leitung des Referats Öffentlichkeitsarbeit und dem Direktor besprechen. Von ihr aus aber sehr gerne.
Nach einiger Zeit kam eine Mail, es wäre nicht so einfach mit der Verlinkung. Die Dame der Öffentlichkeitsarbeit und der Direktor wären konträrer Ansicht. Dies habe aber nichts zu bedeuten. Die wären grundsätzlich immer konträrer Ansicht. Ich solle dies auf keinen Fall persönlich nehmen.
Man müsse jetzt die Leiterin des Fachbereichs Sammlungen heranziehen. Ebenso die Leitungen der Referate Wissenschaft, Öffentlichkeitsarbeit und Presse II, Ausstellungen, Sammlungsverwaltung, Hausarchiv und Fotosammlung, und: ganz wichtig! - "Diversität und neue Vermittlungsformen für LTBTQ".
Bis die Entscheidung der Leitungsfrauen getroffen sei, könne es eine Weile dauern.
Ergo:
Ich verlinke NICHT
Linkverweigerung kann sich wirklich gut anfühlen.